Beitrag vom Dienstag, 10. August 2021
Hilfe für Ahrweiler: „Wir brauchen Hände, Hände, Hände“
Mit Zelt und Schlafsack sind die fünf Norderneyer Jörg Saathoff, Sven Beckmann, Jann Vißer, Alin Marcu und Pascal Pauls für das vergangene Wochenende nach Ahrweiler gefahren, um zu helfen. Im Gepäck 16 elektrische Abbruchhammer und vier Stromaggregate sowie diverse Kabeltrommeln und eine Schubkarre.
Vier Tage lang waren sie unterwegs haben dort drei Häuser entkernt und von nassem Putz befreit. Ein Knochenjob, aber „die Motivation ist groß“, erzählt Sven Beckmann von der Tischlerei Lengerhuis. Wenn man dort ankommt, sagt er, wird einem klar, dass das ein reales Katastrophengebiet mitten in Deutschland ist. Saathoff fasst seinen Eindruck in einem Wort zusammen: „Erschreckend.“
Am Samstag waren dort rund 2.000 Helfer vor Ort, so Saathoff: „Alles ist perfekt organisiert, mit Einsatzplanung, Shuttleservice und Verpflegung. “Schnell war ihm klar: „Wir brauchen Hände, Hände, Hände.“ Geld ist immer wichtig, aber noch wichtiger vor dem Herbst und dem Winter sind Handwerker und Helfer vor Ort die unterstützen. Wie wichtig diese Hilfe für die Betroffenen ist, zeigen auch die Schilder und Plakate auf denen das Wort „Danke“ in großen Lettern geschrieben steht. Die Flutopfer haben sie für die Handwerkerinnen und Handwerker in und an die Häuser gestellt, in denen sie nun nicht mehr wohnen können.
Es ist wichtig, dass die verheerenden Schäden beseitigt werden: „Dabei zählt jede Hand“, so Saathoff und bittet alle, die vor Ort helfen können, um Unterstützung. Ansprechbar in dieser Sache sind Andreas Köhn von der Ortshandwerkerschaft und Jörg Saathoff, der mobil unter 0170-4385873 erreichbar ist.
Die Fahrt durch den Ort zeigt bereits freie Straßen, aber durch das Wasser unbewohnbare Häuser. Perfekt organisiert ist die Versorgung der Helfer – sogar vegetarisches Essen wird angeboten. Ein Blick auf die kleine Ahr, die nun wieder den normalen Pegelstand erreicht hat. Rund 2.000 Handwerker sowie Helferinnen und Helfer waren am Wochenende vor Ort. An den Häuserwänden ist bei dem Gang zum Einsatzort zu erkennen wie hoch das Wasser stieg. Die Norderneyer Helfer auf der Fahrt zum Einsatzort. Die Brücke, die über die Ahr führte, wurde vollkommen zerstört. Immer wieder liegt Schutt am Straßenrand. Die extra eingerichteten Parkplätze von www.Helfer-Shuttle.de, die die Einsatzplanung, die Versorgung und den Shuttleservice übernehmen. Die Norderneyer sind an der Einsatzstelle eingetroffen. Drei Häuser konnten sie entkernen. Die Übernachtung fand im eigenen Zelt und im Bulli statt. Die Reste einer zerstörten Brücke fanden sich entfernt am Ufer wieder. Der Blick von der Einsatzstelle in den Ort. Norderneyer Handwerker entfernen den feuchten Putz von der Fassade eines Wohnhauses. Wege wurden vom Schlamm überflutet. Dankes-Schilder finden sich überall in Ahrweiler. Vorbereitung des Nachtquartiers. Shuttlebusse bringen die Helfer zu den Einsatzstellen und zurück. Die kleine Ahr mit defekter Brücke. Fünf Norderneyer Handwerker, 16 Abbruchhammer, vier Stromaggregate und zwei Autos. Der Blick in die Straßen der Ortschaft.
Verfasst von Anja Pape
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