Die alte Meierei

Beitrag vom Samstag, 29. Juli 2017

Meierei: Es ist ein Ende in Sicht

Ortstermin in der Meierei: Das Gebäude ist immer noch eine Baustelle. In nahezu allen Räumen sind die Arbeiter noch zugange. Unmengen von Leitungen müssen verlegt werden, da die Technik, unter anderem der Lüftungsdecke in der Küche enorm sei, so Kurdirektor Wilhelm Loth. Mit dem Eröffnungstermin Anfang August wird es somit nichts werden. Aber: „Es ist ein Ende in Sicht“, erklärte Loth. Es sei ein sehr altes Haus, in dem über einen sehr langen Zeitraum wenig investiert worden sei. In allen Bereichen des Gebäudes musste saniert werden.

Wilhelm Loth macht deutlich, dass die Bauweise und die Gestaltung der Meierei dem historischen Charakter des denkmalgeschützten Gebäudes gerecht werden müssen. Die Denkmalschutzbehörde habe auf alles ein Auge, so Loth. Aber nicht nur die Anforderungen der Denkmalschutzbehörde, sondern auch ein Pächterwechsel während der Umbauphase warf die Arbeiten zurück, da die Wünsche des zukünftigen Pächters berücksichtigt wurden. Obwohl sich die Meierei noch als Baustelle präsentiert, lässt sich schon erahnen, was hier entstehen soll. „Es wird ein historisches Gebäude im modernen Gewand“, beschreibt es der zukünftige Betreiber, Matthias Möckel. Möckel, der bereits das Ausflugslokal an der Weißen Düne betreibt, wird die Meierei zusammen mit Michael Müller und Jörg Gericke betreiben.

Was entsteht?

In dem großen Raum mit Wintergartenflair, in den durch die großen hochschiebbaren Fenster viel Licht fällt, soll ein Teezimmer mit 30 bis 40 Plätzen entstehen, verrät Möckel. Etwa 200 Teesorten sollen hier angeboten werden. Angrenzend wird es eine Backstube mit Verkaufsraum geben, so Möckel. Das Angebot in diesem „Friesland-Shop“ werden regionale Waren, wie Butter, Milch, Käse, Norderney-Schinken und Gebäck aus der Backstube sein. Der Käse, der dort verkauft werden soll, reift im eigenen Keller. Bezogen von einem friesischen Erzeuger soll der Käse mit Norderneyer Bier veredelt werden. Hierzu werden die Käselaibe vier Wochen lang mit Bier vom Norderneyer Brauhaus bestrichen, erklärt Möckel den Vorgang. Durch eine Glaskuppel können die Gäste dem Käse beim Reifen zusehen.

Der ehemalige Saal wird Restaurantbereich. 80 Gäste haben darin Platz. Das Highlight ist hier ein großer offener Holzkohlegrill. Hier sollen den Gästen kleine Schmankerl angeboten werden. Auf der Speisekarte werden zehn bis zwanzig Gerichte stehen, so Möckel. Eine große Terrasse mit etwa 80 Plätzen rundet das Angebot ab. Für das hauseigene Personal entstehen im ersten Stock Personalwohnungen: Sechs Appartements und ein Gemeinschaftsraum, alle hell und komplett eingerichtet. Wenn alles nach Plan laufe, könne mit einer endgültigen Eröffnung Ende August gerechnet werden, hoffen der Kurdirektor und Möckel. Bis dahin bietet der neue Pächter schon seit Mai ein provisorisches Angebot an. In einer, mit Kunstrasen und Holzpodest gestalteten Terrasse bieten die Betreiber kleine Speisen und Getränke an.

Zur Geschichte

Die Meierei wurde im Jahr 1882 erbaut. Das früher als Milchwirtschaftshof und später als Gaststätte betriebene Gebäude hat seit Ende 2013 geschlossen und fiel 2015 nach Ablauf des bisherigen Pachtvertrages mit der Firma Rosenboom wieder an die Stadt Norderney zurück. Diese hat mit der Staatsbad GmbH einen langfristigen Erbbaupachtvertrag geschlossen. Mit Matthias Möckel, Michael Müller und Jörg Gericke wurden jetzt im zweiten Anlauf Betreiber gefunden.  Das Bauvolumen liegt bei rund zwei Millionen Euro. Um die Gäste über die Geschichte der Meierei zu informierten, wird es am Gebäude eine Infotafel geben.

Abgelegt unter

Nächster Artikel

Vorheriger Artikel

28. Juli 2017

Anzeigen

Logo
15 Jahre NOMO
Watt Welten Besucherzentrum