Kegelrobben mit Jungtier

Foto: Richard Czeck / Nationalparkverwaltung Nds. Wattenmeer

Beitrag vom Freitag, 11. Februar 2022

Kindersegen bei den Kegelrobben

Das größte Raubtier Deutschlands fühlt sich offensichtlich wohl in Niedersachsen. Das neue Jahr beginnt mit einer guten Nachricht aus dem Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer. Im Rahmen der jährlich stattfindenden Zählung der Kegelrobben zur Wurfsaison im Dezember wurden im Maximum 988 Kegelrobben gezählt, davon 372 Jungtiere. Zum Vergleich: Im Jahr 2019 waren es 306 Jungtiere und vor zehn Jahren wurden nur 40 Jungtiere gesichtet.

Die positive Entwicklung des Kegelrobbenbestandes ist auch sichtbares Zeichen für den guten Schutz großflächig ungestörter Sandbänke im Nationalpark und Weltnaturerbe-Gebiet. Auch wenn die Kinderstube der Kegelrobben auf keinen Fall gestört werden darf, so kann man sie in vielen Bereichen des Wattenmeeres mit ausreichend Abstand gut beobachten. Häufig finden sich die Tiere zusammen mit Seehunden auf Liegeplätzen. Im Gegensatz zu Seehunden, deren Jungtiere mit der ersten Flut schwimmen, werden die Kegelrobben mit einem hellen, flauschigen Fell, dem „Lanugo“, geboren und verbringen ihre ersten Lebenswochen an Land. In dieser Zeit legen sie ordentlich an Gewicht zu und wechseln ihr Fell nach und nach in das gefleckte Fell der erwachsenen Tiere. Dann haben die Weibchen ein helles Fell mit dunklen Flecken, die Männchen hingegen ein dunkles Fell mit hellen Flecken. Die Zählungen finden übrigens aus dem Flugzeug statt, um die Kegelrobben keinesfalls zu stören. Die nächsten Zählflüge erfolgen im Frühjahr, wenn sich die Kegelrobben während des Fellwechsels vermehrt auf den Liegeplätzen sammeln.

BU:

Kegelrobben werden im Winter geboren und einige Wochen an Land gesäugt. Erst wenn sie das weiche Embryonalfell gewechselt und eine ausreichende Speckschicht angelegt haben, folgen sie den Alttieren ins Wasser.