Hotel LUV Norderney: B-Plan geht in die nächste Phase

Grafik: Brune

Beitrag vom Samstag, 15. Juni 2024

Hotel LUV Norderney: B-Plan geht in die nächste Phase

Noch in diesem Jahr soll der Bau des neuen Hotels LUV Norderney an der Weststrandstraße beginnen. Zuvor muss ein entsprechender Bebauungsplan aufgestellt werden. Dafür hatte die Stadt Norderney in der ersten Jahreshälfte ein frühzeitiges Beteiligungsverfahren durchgeführt, in dem sich die Bürgerinnen und Bürger sowie die Behörden zu den Plänen äußern konnten.

86 Stellungnahmen gingen aus der Bürgerschaft ein, darunter neun individuelle Einreichungen und 77 vorgefertigte Mustereinwendungen, die die Norderneyer Grünen-Fraktion zuvor formuliert und auf ihrer Webseite veröffentlicht hatten.  Auf der öffentlichen Sitzung des Bauausschusses am vergangenen Donnerstag ging Bauamtsleiterin Claudia Ziehm auf die eingereichten Bedenken ein.

So wurde 18-mal angemerkt, dass mit dem Hotel ein Spa-Bereich in unmittelbarer Nähe des Badehauses entstehen und dadurch ein Wettbewerb entstehen könnte. Dies sei jedoch nicht zu erwarten, so Ziehm, da das Unternehmen Brune und das Norderneyer Staatsbad bereits eine Kooperation beschlossen haben, durch die sich beide einen Mehrwert erhoffen. Zudem wurde darin das Außenbecken als energetisch problematisch angesehen, hierzu verweist Ziehm auf ein nachhaltiges Energiekonzept. Ein solches Außenbecken gehöre außerdem zu dem Standard eines solchen Hotels dazu.

Weitere 16 Einwendungen hatten zum Thema, dass mit dem Bau des Hotels an diesem Ort kein Wohnraum mehr geschaffen werden könne und dass eine Zunahme an Arbeitsplätzen die Situation auf dem Wohnungsmarkt verschärfen würde.

Dem hält die Stadt entgegen, dass es für die Schaffung von Wohnraum geeignetere Standorte gebe als im Kern des Kurbereichs, der für den Bau eines Hotels jedoch hervorragend geeignet sei. Mit 13 Personalwohnungen werde zudem Mitarbeiterwohnraum geschaffen. 13-mal wurde auf das Lebensraumkonzept und eine Bedrohung durch zu viel Tourismus verwiesen. Hier ist die Stadt der Auffassung, dass es seit Jahren Ziel sei, an dieser Stelle ein Hotel zu errichten, wodurch auch die nachhaltige Weiterentwicklung des touristischen Angebots gefördert werde. Sieben Bedenken gab es zu einer möglichen Verödung der Innenstadt durch die geplanten Geschäfte in dem Hotelkomplex. Dies sei nicht zu erwarten, so die Auffassung der Stadt. Das Projekt werde im Gegenteil zu einer Belebung des Bereichs um das Hotel führen und sich auch positiv auf Einzelhandel und Gastronomie auswirken. Fünf Mustereinwendungen bemängelten, dass das Verkehrsaufkommen durch das Hotel steigen würde und dass die Zahl von 22 PKW-Stellplätzen in der Tiefgarage zu gering bemessen sei. Dem hielt Ziehm entgegen, dass die Betreiber einen Shuttle-Service in Kooperation mit der neuen Reederei „Meine Fähre“ planen. Weitere Einwände gab es zu Lärm- und Lichtemissionen sowie zum Denkmalschutz und zum Vogelschlag. Diese Themen sieht die Stadt durch entsprechende Auflagen für den Hotelbetrieb ausreichend abgedeckt.

Bürgerbeteiligung geht in die zweite Runde

Bedenken seitens der Träger öffentlicher Belange gab es laut der Fachbereichsleiterin nicht. In der abschließenden Abstimmung stimmte der Ausschuss den Planentwürfen mit zwei Gegenstimmen zu. Die Pläne werden nun noch einmal vom 24. Juni bis zum 26. Juli auf der Webseite http://www.stadt-norderney.de eingestellt und liegen zudem im Rathaus öffentlich aus. In dieser Zeit kann die Bürgerschaft erneut Stellungnahmen zu den Plänen einreichen.