Vermehrt Heuler am Strand

Foto: Gundolf Reichert / Nationalparkverwaltung Niedersächsisches Wattenmeer

Beitrag vom Dienstag, 02. Juli 2024

Heuler: Der Mensch ist nur zu Gast

Die Seehunde haben Nachwuchs und die Jungtiere sind vermehrt am Strand zu sehen. Sie warten dort auf ihre Mütter, die im Meer nach Nahrung suchen, und bleiben allein am Strand, bis diese zurückkehren und das kann lange dauern. Die Muttertiere finden ihre Jungen nicht nur durch deren Laute, die sogenannten Heuler, sondern vor allem durch den Geruch. Norderneys Rangerin Frauke Gerlach bittet daher alle Strandspaziergänger, großzügig Abstand zu den Jungtieren zu halten, damit die Muttertiere zu ihren Jungen gelangen können. „Oft wird nicht verstanden, dass die Tiere sich in ihrem Lebensraum befinden und der Mensch eigentlich nur zu Gast ist“, erklärt sie. Ein Eingreifen sei nicht notwendig.

Wer beim Strandspaziergang einen Seehund entdeckt, sollte daher in einem Abstand von etwa 100 Metern an dem Tier vorbeigehen und Hunde unbedingt fernhalten. „Wer ein Foto von dem Heuler machen kann, ist schon zu nahe an dem Tier dran“, so Gerlachs Richtwert für die einzuhaltende Distanz. Dies ist auch im Sinne der Vierbeiner, denn durch Kontakt oder Bisse der wehrhaften Tiere können Krankheitserreger, von Bakterien bis zur Vogelgrippe, übertragen werden“, teilt die Nationalparkverwaltung Niedersächsisches Wattenmeer mit. Ob ein aufgefundenes Jungtier wirklich Hilfe braucht, können nur erfahrene Fachleute entscheiden, so die Nationalparkverwaltung.